Album "Los Sagsnochmal, Vol. 2"
Erhältlich auf allen gängigen Online-Plattformen
Album "Los Sagsnochmal, Vol. 1"
Erhältlich auf allen gängigen Online-Plattformen
Helden (Original von David Bowie)
(P) & (C) 2021 STAHL
Vocals, Bass, Guitars: Fredl Stahl
Guitars: Klaus-Rüdiger Hoffy
Drums: Jens-Uwe Jurki-X
Mix & Mastering: Daniel Radits
Superfan
(P) & (C) 2021 STAHL
Vocals, Bass: Fredl Stahl
Guitars: Klaus-Rüdiger Hoffy
Drums: Jens-Uwe Jurki-X
Mix & Mastering: Daniel Radits
Regen
(P) & (C) 2021 STAHL
Vocals: Fredl Stahl
Lead Guitar, Bass: Michael-Toni Kaiser
Rhythm Guitar: Klaus-Rüdiger Hoffy
Drums: Jens-Uwe Jurki-X
Mix & Mastering: Daniel Radits
Fredl Stahl (aka Fred Holzschuster)
Hauptgesang
Michael-Toni Kaiser (aka Michael Kaiser)
Lied-Gitarre und Hintergrundgesang
Klaus-Rüdiger Hoffy (aka Roman Hoffmann)
Rhythmus-Gitarre und Hintergrundgesang
Jens-Uwe Jurki-X (aka Joachim Graf)
Schlagzeug und - falls es ihn freut - Hintergrundgesang
Vier Südburgenländer und ein Legionär aus Perchtoldsdorf machten sich vor 25 Jahren recht blauäugig daran, in der heimischen Rockszene mitzumischen. Eine ebenso abstruse wie absurde Bandgeschichte (die trotzdem viele für bare Münze nahmen) und möglichst dämliche Künstlernamen - inspiriert von den Namen der Leserbriefschreiber der damals angesagten Illustrierten "Praline" und "Blitz-Illu" - waren schnell und nicht gerade nüchtern um den Bandnamen STAHL geschmiedet. Das erste Konzert fand am 25.10.1996 in Unterkohlstätten vor über 400 Besuchern statt. Zuerst wussten die nicht, was sie erwartete (wie denn auch, STAHL wussten es ja selber nicht) und mit Fortdauer des Konzertes, wie ihnen geschah. Ausgegangen sind die allermeisten wohl von einem weiteren jener netten Coverrock-Abende, wie sie um die Zeit noch ziemlich populär waren. Dreistellige Besucherzahlen waren danach für einige Zeit jedenfalls kein Thema mehr. Oft nicht mal zweistellige.
Aber die fünf fanden das, was sie machten, gut und spielten live sooft und wo es nur ging. Zweistellige Besucherzahlen wurden langsam die Regel. Es fanden allem Anschein nach auch andere gut, was die fünf machten. Und dann zog man sich für Demo-Aufnahmen in ein Studio in Bad Vöslau zurück. Unter der Aufsicht von Gerhard Gutschik und Harry Horvath (beide Mitglieder von The DAWN) entstand die Demo-Kassette (googeln, wem das nichts sagt) "Wenn ihr alle hierbleibt, gehen wir auch!". Darauf enthalten ein kleines Liedchen, das sich mit dem Talkshow- und Fernseh-Wahnsinn kritisch auseinandersetzt: "Vera".
Überzeugt vom Potenzial dieser Nummer, boten die beiden Granden, die mit "Pepperland Music Productions" auch ein eigenes Label betrieben, STAHL eine Zusammenarbeit an. Die Maxi-CD "Vera/Stark/Gedanken" war das Ergebnis. Vera R. Usswurm, die lange Zeit allgegenwärtig in der TV-Landschaft war, und die als Metapher für alle anderen sogenannten Talkshow-Queens und -Kings herhalten musste, bekam durch eine Reihe unglücklicher Umstände und einer im Nachhinein betrachtet immens ungeschickt agierenden Plattenfirma Wind von der Sache und drohte, STAHL in Grund und Boden zu klagen, wenn dieses Lied veröffentlicht würde. Die bereits fixierte CD-Präsentation fand somit ohne CD statt, die Medien hatten aber zumindest eine gute Geschichte, die schnell die Runde machte ("Na, über eicha CD kenna ma leida nix schreibm. Owa wenn eich die Vera wirklich vaklogt, ruafts mi an, gö!"). Ausgestattet mit einem Rechtsgutachten eines prominenten Anwalts wurde die Scheibe dann doch veröffentlicht.
Es kam - leider? - zu keinem Rechtsstreit, die Maxi-CD ging recht gut, STAHL hatten durch dieses Durcheinander feinen Rückenwind und waren live glänzend unterwegs. Die Besucherzahlen waren mittlerweile wieder dreistellig und Anfang 1999 wurde das Album "Los Sagwas" veröffentlicht. Der Albumtitel ist eine Anspielung auf "Los del Río", die "Amigos" aus Spanien, die in den 1990ern mit ihrem Lied "Macarena" und vor allem wegen der damit einhergehenden Idioten-Choreo phänomenal und auf völlig unverständliche Weise erfolgreich waren - von wegen gute, alte Zeit ;-) Man spielte vor mehreren tausend Besuchern auf großen Festivals wie Donauinselfest, Forestglade Wiesen, im Rahmen der Superbike-WM in Spielberg und auf dem Hauptstadtfest St. Pölten, der Inform Oberwart (wo der Band ein damals noch nicht allzu bekannter DJ überschwänglich zu dem Auftritt gratulierte, der bald darauf mit "Anton aus Tirol" für Furor/e sorgen sollte), war erster Headliner des nunmehr regelmäßig ausverkauften PictureOn-Festivals in Bildein und hatte unvergessliche Auftritte vor oder mit Bands/Künstlern wie Alkbottle, Such a Surge, Megaherz (mittlerweile Eisbrecher), Freaky Fukin Weirdoz, The Bates, Sportfreunde Stiller, Heinz aus Wien, Naked Lunch, Paradise Now!, Hansi Lang uvm.
Im Jahr 2000 nahm die Band die Single „Auf Wiedersehn!“ auf, allerdings wollte die Plattenfirma diese nur veröffentlichen, wenn entsprechendes Airplay garantiert werden konnte. Häh?!? Etwas enttäuscht von dieser Geschäftsstrategie vertrieben STAHL „Auf Wiedersehn!“ bei ihren Konzerten und über ihre Web-Site, um ein Budget für ein neues Album aufzustellen. Während der Aufnahmesessions wurde bei Dave ein Gehirntumor diagnostiziert, dem er schließlich ein Jahr später erlag. Obwohl noch drei Songs fertig produziert wurden, sahen die verbliebenen Bandmitglieder keinen Sinn mehr, ohne Dave weiterzumachen und gingen getrennte Wege.
Sämtliches Material von STAHL ist längst vergriffen oder nur in sehr schlechter Qualität verfügbar. Während der letzten Jahre hat aber dennoch vieles den Weg zu einer neuen, jüngeren Hörerschaft gefunden, sehr zur Freude der Band. Vielleicht gibt es auch diesbezüglich die eine oder andere Überraschung zum 25-Jahr-Bestandsjubiläum. Waren wohl doch nicht ganz so "wasted years", die paar Jahre, die STAHL zwar relativ kurz, aber recht amtlich in der heimischen Musikszene mitgemischt haben. Ein Grund zum Feiern ist es allemal!